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Richtig vorsorgen - Notfalldose und -ausweis selbst erstellen -
NotfalldoseInhaltSet selbst erstellenDose Vorlagen für die Bearbeitung am PC Notfall-InfoblattQuadratisches EtikettNotfallausweisDigitaler NotfallausweisEuropäischer NotfallausweisVorlagen für die Bearbeitung am PCCheckliste Notfalldose - NotfallausweisZusammenfassungMindmap
Zur Vorsorge gehört auch, die notwendigen Informationen für einen Notfall in der Wohnung griffbereit zu halten.
Auf Anraten vieler Rettungsdienstorganisationen wurde das Konzept einer Notfalldose entwickelt. Die wichtigen persönlichen Daten werden in einem Info-Blatt erfasst und in einer Dose in der Kühlschranktür aufbewahrt. Zur Kennzeichnung erfolgt die Anbringung je eines Aufklebers auf der Innenseite der Wohnungstür und auf der Außenseite der Kühlschranktür.
Folgende Empfehlungen1 sollten beachtet werden:
Für jede im Haushalt lebende Person ein eigenes Notfall-Infoblatt (keine eigene Dose) ausfüllen. Es können mehrere Notfall-Infoblätter in einer Dose aufbewahrt werden.
Ein Foto auf das Notfall-Infoblatt kleben, wenn mehr als eine Person im Haushalt lebt.
Notfalldose gut sichtbar in der Kühlschranktür plazieren
Aufkleber außen auf die Kühlschranktür kleben
Aufkleber innen auf die Wohnungs-/Eingangstür anbringen
Aktuellen Medikamentenplan immer bei den eigenen Medikamenten lagern. Das Notfall-Infoblatt immer so weit wie möglich ausgefüllt und mit Datum und Unterschrift versehen in die Notfalldose einbringen.
1Quelle: Rettungsdienste wie DRK, ASB, JUH und andere Stellen.
Es sind mehrere Ausführungen erhältlich, grundsätzlich zu unterscheiden an der Farbe rot oder grün, ansonsten identisch in der Ausstattung.
Das Set beinhaltet 4 Teile: 1 Dose, 1 Notfall-Infoblatt, 2 Aufkleber Notfalldose - in der Kühlschranktür.
Dieses Set (FWM-BX701196) kann für einen Betrag bis 10,00 EUR (inkl. MwSt./Versand) im Internet bestellt oder günstiger in einer Apotheke vor Ort erworben werden (GTIN/EAN: 4050075905348)
Die Dose selbst ist klein und hat ein Fassungsvermögen von 150 g bzw. 185 ml.
Für die meisten Haushalte wird mit diesem Set bei richtiger Anwendung gut vorgesorgt.
In der Praxis hat das Kaufset allerdings auch Nachteile:
- das Infoblatt muss für alle Angehörigen kopiert und mit der Hand ausgefüllt werden
- die Aufkleber müssen bei einem Umzug ggf. neu erworben werden
- das Fassungsvermögen der Dose ist sehr gering
- der Ort für die Aufbewahrung ist festgelegt (Kühlschrank).
Ein eigenes Set zu erstellen unterstützt deshalb die eigene Unabhängigkeit besser:
- das Notfall-Infoblatt kann für jeden Haushaltsangehörigen problemlos erstellt werden. Bilder lassen sich ohne viel Aufwand in das Dokument einfügen, Änderungen sind einfacher zu vollziehen
- Etiketten sind bei Bedarf schnell vorhanden und müssen nicht nachbestellt werden
- ein geeigneter Aufbewahrungsort kann abweichend vom Kühlschrank festgelegt werden, wenn es die persönlichen Verhältnisse erfordern.
Wichtig ist, dass die Helfer durch die Aufkleber sofort informiert sind, der Aufbewahrungsort gekennzeichnet ist und die Notfalldaten unverzüglich den Helfern zur Verfügung stehen.
Tipp:
Der Aufbewahrungsort sollte nur in Ausnahmefällen geändert werden und wenn das Konzept der Notfalldose weiterhin verwirklicht wird.
Als Notfalldose geeignet ist beispielsweise
die Lock & Lock Frischhaltedose HPL932D 700 ml
ab 5,28 EUR/Stck.
Abmessung: Vol: 700 ml, Ø: 101 mm, Höhe: 118 mm
GTIN/EAN: 8803733193290.
Diese Dose bietet genügend Raum für die Info-Blätter und sonstige Unterlagen und passt in die gängigen Fächer für Getränke in der Kühlschranktür.
Das Infoblatt in rot kann als .pdf kostenlos herunter geladen werden:
https://www.wilfriedleske.de/stories/infoblatt-fuer-notfalldose-am-pc-ausfuellen
Dieser Vordruck kann in den Formularfeldern befüllt und ausgedruckt werden.
Das Infoblatt als .ods und .xlsx kann hier herunter geladen werden
https://stoka-koeln.de/s/s-k/p/notfall.php
Diese Vorlagen sind gemeinfrei und dürfen angepasst und verändert werden.
DRK-Datenblatt
Das Datenblatt in rot und das Faltblatt des DRK können als .pdf herunter galden werden:
https://www.rotkreuzdose.de/das-projekt-downloads/downdloads/downloads/falt-und-datenblatt.html
Das Datenblatt kann in den Formularfeldern befüllt und ausgedruckt werden.
Kaufversion
Die Firma ACAVI bietet für 2,00 EUR das Notfall-Infoblatt aus dem Set als ausfüllbares PDF-Dokument zum Herunterladen an.
Die im Set gelieferten Aufkleber haben das Format 40 x 40 mm.
Natürlich kann auch jedes andere Format zur Selbstgestaltung verwendet werden. Ziel ist die Kennzeichnung an den Stellen, wo dies in der eigenen Wohnung den Helfern zur Information sofort auffällt.
Vorlagen für quadratische Etiketten zur Selbstgestaltung können von namhaften Herstellerseiten wie HERMA oder AVERY-Zweckform als .docx herunter geladen werden.
Es besteht zumindest bei einem Anbieter die Möglichkeit, die Bestellmenge quadratischer Etiketten nach dem eigenen Bedarf zu bestimmen (1 Bogen). Damit lassen sich die Kosten begrenzen.
Vorbereitete Vorlagen für AVERY und HERMA-Etiketten zum Herunterladen:
Format: .docx, .odt, Schrift: Open Sans (Google, gemeinfrei), Farbe grün: RGB 0,111,68, HEX # 006f43
etiketten-40x40-notfalldose.zip
Die Vorlagen sind gemeinfrei und dürfen verändert werden.
In der Praxis haben sich wetterfeste, transparente und ablösbare Etiketten bewährt. Ein weisser Druckrand wird vermieden und es sind keine Veränderungen nach dem Aufkleben feststellbar.
Für in der GKV-Versicherte können die Notfalldaten auf der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) gespeichert werden. Hierzu ist der Besuch in einer Arztpraxis erforderlich.
Belastbare Informationen über den Nutzen des digitalen Notfallpass als App liegen noch nicht vor, sodass bis auf Weiteres die analoge Form der Notfallkarte zu bevorzugen ist.
Die erste Wahl für Vielreisende: Der europäische Notfallausweis (ENA). Der ENA kann in den meisten Apotheken für einen geringen Betrag erworben werden.
Notfallkarten (Scheckkartenformat) werden auch von den bekannten Rettungsdiensten ausgegeben. Deshalb ist es sinnvoll bei den örtlichen Vertretungen zu ermitteln, ob auch Vorlagen für die Bearbeitung am PC zur Verfügung gestellt werden.
Wenn kein ausfüllbarer Vordruck zur Verfügung steht, kann auf der Seite des ASB Northeim-Osterode eine Notfallkarte heruntergeladen werden:
https://www.asb-northeim-osterode.org/unsere-angebote/ambulante-pflege/tipps-rund-ums-aelterwerden
Die Angaben zum ASB Northeim-Osterode können handschriftlich abgeändert werden.
1. Notfalldose-Set
für alle geeignet, die über keinen PC/Drucker verfügen
Infoblatt muss kopiert werden
preisgünstig und bei vielen Stellen erhältlich
2. Notfalldose selbst erstellen
für diejenigen vorteilhaft, die Vordrucke am PC bearbeiten wollen
Infoblatt und Etiketten lassen sich am PC bearbeiten
der Kauf einer geeigneten Dose und von Etiketten verursacht höhere Kosten
weitere Unterlagen oder Speichermedien können untergebracht werden.
3. Notfallkarte
GKV-Versicherte sollten die Notfalldaten auf der eGK speichern lassen
kostenpflichtige Abonnements sollten vermieden werden
alle Anderen: bei den örtlichen Rettungsdiensten nachfragen, ob ausfüllbare Vordrucke für den PC zur Verfügung gestellt werden.
ggf. besondere Notfallkarten für Kinder vorbereiten.
Die Notfalldose und Notfallkarte sind ein Must-have in jedem Haushalt und für jede Einzelperson. Das gilt gerade auch für Kinder. Deshalb ist es notwendig, hier vorzusorgen.
Im Regelfall ist ein Notfalldose-Set die richtige Lösung, wenn kein PC und Drucker zur Verfügung stehen. Soweit ein PC und Drucker vorhanden sind, ist die Alternative Notfalldose selber machen durchaus geeignet, mit überschaubarem Mehraufwand die notwendige Vorsorge zu realisieren.
In der praktischen Anwendung ist eine größere Dose empfehlenswert, wenn weitere Unterlagen wie Verfügungen oder eine SD-Karte bzw. ein USB-Stick mit den elektronischen Daten mit eingelagert werden sollen.
Für unterwegs ist die Mitführung einer Notfallkarte anzuraten.
In der GKV-Versicherte sollten zusätzlich die Notfalldaten auf der eGK speichern lassen, denn diese Karte wird regelmäßig mitgeführt und erfüllt damit auch den Zweck einer Notfallkarte. Die Weiterentwicklung des Systems sollte dieser Personenkreis verfolgen, weil eine App in 2023 zur Nutzung bereitgestellt werden soll. Damit ist eine Notfallkarte in Papierform oder im Scheckkartenformat als kostenpflichtiges separates Angebot nicht mehr unbedingt nötig.
Für alle Anderen:
Die Rettungsdienste bieten Notfallkarten zum handschriftlichen Ausfüllen oder im Internet zusätzlich als ausdruckbare Formulare zum Herunterladen an. Kostenpflichtige Abonnements können so vermieden werden.
Es kommt also darauf an, die eigene Situation zu erfassen und die für den eigenen Vorsorgeaufwand geeignete Lösung zu finden.
Wolfgang Kirk
Veröffentlicht: 2022-08-22 aktualisiert: 2024-02-08, 10:15 Uhr