Blog Digitalgesellschaft Verwaltungsbetrieb Textarchiv Textarchiv Walter Kirk (✝) Impressum
Bilder- und Videoformate für das Web
1 Vorbemerkung2 Formate2.1 AVIF2.2 WebM2.3 WebP3 Programme3.1 cavif3.2 WebM_Info3.3 FFMpeg3.4 Perl Audio Converter3.5 FF-Multi-Converter3.6 Alternative Programme3.6.1 Converseen3.6.2 XnConvert3.7 Kompression3.7.1 Trimage3.7.2 Curtail4 Wasserzeichen5 Mehrwert5.1 Pro5.2 Kontra
In 2010 entwickelte und veröffentlichte die Google Inc. zwei neue Formate zur Nutzung im Web: WebP für Bilder und WebM für Videos.
Seit dieser Zeit werden immer mehr Websites umgestellt auf diese Formate, da der Seitenaufbau schneller erfolgen soll und weniger Speicher benötigt wird.
Allerdings erobert das neuere Format AV1 Image File Format (.avif) die Websites und ersetzt .webp.
Das in 2019 veröffentlichte Format (.avif) bedeutet gegenüber .webp eine deutlich reduzierte Dateigröße bei verlustfreier Erstellung.
Unter debian-basierten Linux-Distributionen können .avif mit gThumb angesehen werden. gThumb ist nicht vorinstalliert, lässt sich aus den Paketquellen nachträglich installieren:
xxxxxxxxxx
test@geraet:~$ sudo apt install gthumb
WebM ist ein offenes, lizenzfreies Mediendateiformat, das für das Web entwickelt wurde. WebM definiert die Dateicontainerstruktur, Video- und Audioformate.
WebM-Dateien bestehen aus Videostreams, die mit den Videocodecs VP8 oder VP9 komprimiert wurden, und Audiostreams, die mit den Audiocodecs Vorbis oder Opus komprimiert wurden. Die WebM-Dateistruktur basiert auf dem Matroska-Container.
Weitere Informationen unter WebM-Projekt.
WebP ist ein Bildformat, das von Google als Ersatz für die Formate GIF, JPEG und PNG entwickelt wurde. Es verwendet die Erweiterung .webp und ist insofern vorteilhaft, als es kleinere Dateien bei gleicher Qualität im Vergleich zu ihren JPEG-, PNG- und GIF-Äquivalenten erzeugt.
Weitere Informationen unter WebP.
Mit diesem Hilfsprogrammen können .png und .jpg in .avif konvertiert werden.
Beschreibung: https://github.com/kornelski/cavif-rs
Download: https://github.com/kornelski/cavif-rs/releases
Auskunft über den Inhalt von .webm gibt das Tool webm_info, das aus den Paketquellen installiert werden kann:
xxxxxxxxxx
test@geraet:~$ sudo apt install libweb-tools
Die Information erfolgt mit folgender Anweisung:
xxxxxxxxxx
test@geraet:~$ webm_info -audio i output.webm
Syntax:
-audio: Info über die Audio-Tracks
-i .webm-Datei
Man Page: https://manpages.ubuntu.com/manpages/impish/man1/webm_info.1.html
Videos lassen sich mit FFMpeg konvertieren. Unter Linux kann FFmpeg in den meisten Distributionen aus den Paketquellen installiert werden:
xxxxxxxxxx
test@geraet:~$ sudo apt install ffmpeg
Die Konvertierung erfolgt mit folgendem Befehl:
xxxxxxxxxx
test@geraet:~$ ffmpeg -i input.mp4 output.webm
Die Angaben input und output sind durch die eigene Titelbezeichnung zu ersetzen.
OGG-Vorbis
xxxxxxxxxx
test@geraet:~$ ffmpeg -i input.mp4 -c:v libvpx -crf 10 -b:v 1M -c:a libvorbis output.webm
OPUS
xxxxxxxxxx
test@geraet:~$ ffmpeg -i input.mp4 -c:v libvpx-vp9 -b:v 1M -c:a libopus -b:a 320k output.webm
Batch-Konvertierung
xxxxxxxxxx
test@geraet:~$ find ./ -name '*.mp4' -exec bash -c 'ffmpeg -i "$0" -vcodec libvpx -acodec libvorbis -cpu-used 5 -threads 8 "${0%%.mp4}.webm"' {} \;
Hiermit werden alle mp4-Dateien in einem Verzeichnis umgewandelt.
(Quelle: n.b.; Dank an die Community).
Sonstige Formen:
Einzelkonvertierung
xxxxxxxxxx
test@geraet:~$ ffmpeg -i "input.wav" -vn "output.webm"
Quelle: https://superuser.com/questions/1327921/ffmpeg-convert-webm-opus-to-wav-or-flac-in-single-step
Alle Dateien im Verzeichnis mit Unterverzeichnissen
xxxxxxxxxx
test@geraet:~$ find . -type f -iname "*.webm" -exec bash -c 'FILE="$1"; ffmpeg -i "${FILE}" -vn -ab 320k -ar 48000 -y "${FILE%.webm}.opus";' _ '{}' \;
Hiermit werden alle .webm in .opus konvertiert.
Quelle: https://bytefreaks.net/gnulinux/bash/ffmpeg-extract-audio-from-webm-to-mp3
Mit diesem Hilfsprogramm können Medien in Verzeichnissen in eine Vielzahl von Formaten umgewandelt werden:
xxxxxxxxxx
test@geraet:~$ sudo apt install pacpl
Syntax:
xxxxxxxxxx
test@geraet:~$ pacpl --to wav -r -p /home/nutzer/<indir> --outdir /home/nutzer/<ausgabeverzeichnis>
Man Page: https://manpages.ubuntu.com/manpages/focal/man1/pacpl.1.html
Mit diesem Programm lassen sich Audio-, Video- und Bild-Formate umwandeln in .avif, .webm und .webp.
Die gepackten Installationsdateien unter FF-Multi-Converter herunter laden und entpacken. Ein Terminal im Installationsverzeichnis öffnen und folgendes ausführen:
test@geraet:~$ sudo python3 setup.py install
Zur Vervollständigung noch unoconv installieren:
test@geraet:~$ sudo apt install unoconv
Nach dem Start erscheint folgendes Fenster:
Das Programm wandelt Bilder in andere Formate. Es kann aus den Paketquellen installiert werden:
test@geraet:~$ sudo apt install converseen
Dieses Programm bietet sich für eine Batch-Konvertierung von Bildern an. Es ist für den privaten Gebrauch lizenzfrei und kann für die gängigen Plattformen herunter geladen werden unter XnConvert.
Eine Alternative zur Transcodierung ist die Kompression der vorhandenen Bilddateien. Die folgenden Programme verändern die Größe der gespeicherten Bilder ohne die Qualität zu beeinflussen, wenn diese noch nicht komprimiert sind.
Es kann aus den Paketquellen installiert werden:
test@geraet:~$ sudo apt install trimage
Die Installation erfolgt über die Ergänzung der Paketquelle:
test@geraet:~$ sudo add-apt-repository ppa:apandada1/curtail
test@geraet:~$ sudo apt update
test@geraet:~$ sudo apt install curtail
Wer seine Bilder und Videos mit einem Wasserzeichen versehen will, kann dies mit den oben benannten Programmen vornehmen:
- Bilder: XnConvert
- Video: FFMpeg (Siehe den Blogpost How to Video mit Standbild für YouTube erstellen (Linux)).
Beim Einsatz dieser Formate ist zu berücksichtigen:
Lizenzfrei:
Für die Herstellung solcher Bild- und Videodateien fallen aktuell keine Lizenzgebühren an. Diese Formate unterstützen den Gedanken von Open Media bzw. Open Source (Joint Development Foundation).
Verlustfrei:
Eine verlustfreie bzw. verlustbehaftete Komprimierung ist möglich.
Nutzerfreundlich:
- weniger Speicherbedarf,
- Weiterverarbeitung möglich, z.B. Einbinden,
- Websites sollen schneller starten.
Multi-Plattform:
Die Bild und Mediendateien können von allen üblichen Programmen auf den gängigen Plattformen betrachtet und bearbeitet werden (Linux, MacOS, Windows).
Verbreitung
Die Formate .jpg für Bilder und .mp4 für Videos sind die derzeit gängigeren Formate. Allerdings holen andere Formate wie .wav oder .flac bzw. mkv auf. Das liegt auch daran, dass die Speichermedien heute relativ günstig zu erwerben sind und sich damit die Aufbewahrung von unbearbeiteten Rohdaten einfacher gestalten lässt.
Die Nutzung der Formate .webm und .webp auf Websites steigt verhältnismäßig stetig an. Das Format .avif ist eine gute Alternative für .webp, weil die Dateigröße noch einmal wesentlich reduziert ist bei gleichbleibender Bildqualität.
Konvertierung
- .jpg, .gif, .png in .webp: für Websites sinnvoll,
- neu: .jpg, .gif, .png in .avif: für Websites sinnvoll,
- .mp4 in .webm: nicht unbedingt empfehlenswert und außerdem langsam, verbraucht im Test mehr Speicher (mp4: 166,7 MB, webm: 572,4 MB, Dauer: 9 Std.),
- .webm to .mp4: mag manchmal sinnvoll sein, ist von der Rechnerleistung her betrachtet u.U. langwierig.
Kompression
Die Verringerung der Dateigröße vorhandener Bilddateien ist dann empfehlenswert, wenn diese verlustfrei komprimiert werden können. Dies ist bei .png gegeben. Bei anderen Bildformaten ist dies ggf. zu ermitteln, z.B. bei .tiff. Mit der Kompression lässt sich die Dateigröße wesentlich reduzieren.
© Wolfgang Kirk
Stand: 2022-07-04, aktualisiert: 2023-03-21, 19:00 Uhr