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Das Matroska Container-Format - .mka und .mkv
→ Vorbemerkung
→ Übersicht Formate
→ Container-Format
→ Programme
→ Audio
→ Video
→ Kapitelmarker
→ Kapitel.txt
→ Ausführung
→ Grafische Benutzeroberfläche
→ Zusammenfassung
Für Entwickler, aber auch für jeden Nutzer, sind Audio- und Videoformate dann relevant, wenn diese quelloffen und/oder lizenzfrei sind, weil damit eine finanziell und rechtlich weniger schwierige Situation vorliegt, wenn der Code verändert werden kann oder keine Nutzungsgebühren anfallen.
Außerdem sollte man sich für die private Nutzung nicht unbedingt auf die Gewohnheiten der Plattformen wie YouTube verlassen, wenn man dort keine finanziellen Interessen verfolgen möchte. Die vorgegebenen Richtlinien sind im Rahmen der eigenen IT-Nutzung durchaus irrelevant.
Besser ist die Würdigung, ob ein Codec quellofen und/oder lizenzfrei zur Verfügung steht, wie das bei dem Matroska Container-Format der Fall ist. Gekennzeichnet sind solche Dateien mit den Erweiterungen .mka für Audio, .mkv für Video, .mks für Untertitel und .mk3d für 3D Video.
Name | Typ | Kategorie | Quelloffen | Lizenzpflichtig | Verlustbehaftet | Bemerkung |
---|---|---|---|---|---|---|
MP3 | Audio | Codec | Nein | Ja | Ja | Sehr verbreitet, alte Generation |
AAC | Audio | Codec | Nein (freie Implementierung) | Ja | Ja | Standard in MP4, Streaming |
Opus | Audio | Codec | Ja | Nein | Ja | Modern, sehr effizient |
Vorbis | Audio | Codec | Ja | Nein | Ja | Vorläufer von Opus |
AC-3 | Audio | Codec | Nein | Ja | Ja | Dolby Digital, DVDs/TV |
DTS | Audio | Codec | Nein | Ja | Ja | Blu-ray, Heimkino |
FLAC | Audio | Codec | Ja | Nein | Nein | Weit verbreitet, verlustfrei |
ALAC | Audio | Codec | Ja | Nein | Nein | Apple Lossless, quelloffen seit 2011 |
WavPack | Audio | Codec | Ja | Nein | Nein | Hybrid möglich |
PCM/WAV | Audio | Codec | Ja | Nein | Nein | Unkomprimiert, sehr groß |
H.264 (AVC) | Video | Codec | Nein | Ja | Ja | Sehr verbreitet, YouTube, Blu-ray |
H.265 (HEVC) | Video | Codec | Nein | Ja | Ja | Effizienter als H.264, 4K/8K |
AV1 | Video | Codec | Ja | Nein | Ja | Moderner Nachfolger, YouTube/Netflix |
VP9 | Video | Codec | Ja | Nein | Ja | Google-Codec, WebM/YouTube |
VP8 | Video | Codec | Ja | Nein | Ja | Google-Codec, WebRTC |
MPEG-2 | Video | Codec | Nein | Ja | Ja | DVD-Standard |
ProRes | Video | Codec | Nein | Ja | Nein | Apple, professionell, visuell verlustfrei |
MP4 | Audio+Video | Container | Nein | Ja | - | Sehr verbreitet, Streaming, Geräte |
MKV (Matroska) | Audio+Video | Container | Ja | Nein | - | Universell, unterstützt fast alles |
WebM | Audio+Video | Container | Ja | Nein | - | Optimiert für Web (Opus, VP8/9, AV1) |
AVI | Audio+Video | Container | Nein | Nein | - | Alt, kaum noch genutzt |
MOV | Audio+Video | Container | Nein | Ja | - | Apple QuickTime-Container |
In einem Container werden verschiedene Dateien zusammen geführt, wie die Ton- und Bildspur, Untertitel, usw. Das Matroska Container-Format bietet also auch die Möglichkeit, verschiedene - auch lizenzpflichtige - Codec in einer Datei zusammen zu fassen. Das Format ist so ausgelegt, beliebige Formate zu verbinden, nicht zu komprimieren (kein Codec).
Weitere Hinweise unter Matroska.org.
Dafür ist es erforderlich, folgendes auszuführen:
test@testgerät: sudo apt install ffmpeg mkvtoolnix mkvtoolnix-gui
Damit werden FFmpeg, Hilfsprogramme und eine GUI für das Matroska Container-Format installiert.
Die Umwandlung von .m4b kann erfolgen mit
xxxxxxxxxx
test@testgerät: for file in *.m4b; do ffmpeg -i "$file" -c copy "${file%.m4b}.mka" done
Will man keine direkte Kopie sondern eigene Vorstellungen verwirklichen, so gelingt das mit dem folgenden Bash-Script:
x
# Batch convert all .m4b files to .mka with Opus encoding
# Preserves metadata (chapters, titles) and uses efficient settings for audiobooks
for file in *.m4b; do
# Skip if no .m4b files match
[[ -f "$file" ]] || { echo "No .m4b files found."; exit 0; }
# Define output filename
output="${file%.m4b}.mka"
echo "➡️ Converting: $file → $output"
ffmpeg -i "$file" \
-c:a opus \
-b:a 32k \
-vbr on \
-compression_level 10 \
-frame_duration 60 \
-application audio \
-map_metadata 0 \
-id3v2_version 3 \
"$output" && echo "✅ Done: $output" || echo "❌ Failed: $output"
done
echo "🎉 Batch conversion complete!"Copied!
Das Script lässt sich den eigenen Bedürfnissen flexibel anpassen.
Die Umwandlung von .mp4 in .mkv kann erfolgen mit:
xxxxxxxxxx
test@testgerät: for file in *.mp4; do ffmpeg -i "$file" -c:v libvpx-vp9 -c:a libopus -strict experimental "${file%.mp4}.mkv" done
Hier wird OPUS für Audio und VP9 für Video genutzt. Das bedeutet: Die Audio- und Videospur wird neu codiert.
Kapitelmarker lassen sich in .mka und .mkv einfügen.
Eine kapitel.txt ist mit folgendem Inhalt zu erstellen (beispielhaft):
xxxxxxxxxx
[00:00:00.000] Kapitel 1
[00:03:00.000] Kapitel 2
[00:06:00.000] Kapitel 3
Dabei handelt es sich um die Startzeit ausgedrückt in Stunden, Minuten, Sekunden, Millisekunden.
xxxxxxxxxx
test@testgerät: mkvmerge -o output.mka input.mka --chapters kapitel.txt
test@testgerät: mkvmerge -o output.mkv input.mkv --chapters kapitel.txt
Will man lieber mit einem GUI die Aufgaben erledigen, so können folgende Programme genutzt werden: 1. MkvToolNix Gui, 2. dmMediaConverter.
Wer rechtlich auf der sicheren Seite stehen will und auch keine Lizenzgebühren entrichten möchte, zum Beispiel, weil man finanzielle Interessen verfolgt, der ist mit dem Matroska Container-Format durchaus in der Lage, seine eigenen Vorstellungen zu verwirklichen. Dies gilt insbesondere für Hörbücher, Podcasts und Videos.
Wolfgang Kirk
Veröffentlicht: 2025-09-01, 10:00 Uhr aktualisiert: