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Annäherung der Systeme
VorbemerkungDer BeziehungsansatzDer BürokratieansatzDer IdentitätsansatzDer KompatibilitätsansatzDer LernansatzLebenslanges LernenLernende MaschinenLernende OrganisationDer SystemansatzDer WirkungsansatzZusammenfassungMindmap
Menschen haben unterschiedliche Verhaltensansätze. Die Einen neigen dazu, sich heraus zu heben, zum Beispiel durch ihr Äußeres, den Lebensstil oder ihre Tätigkeit. Es gilt, für sich ein gewisses Alleinstellungsmerkmal zu erkennen und das Beste daraus zu entwickeln (Gruppe 1).
Die Anderen haben den Ehrgeiz, gemeinsame Verbindlichkeiten zu entwickeln und für das Vorgehen sozusagen Regeln zu beschreiben (Gruppe 2).
Beide Gruppen haben gemeinsam, dass sie regelmäßig Menschen mit ähnlichen Verhaltensmustern suchen. Die Deutschen waren zumindest in der Vergangenheit Weltmeister im Vereinsleben.
Wobei die Gruppe 1 die Gemeinschaft sucht um sich selbst darzustellen und die Gruppe 2 eher dazu neigt, sich einem Gemeinschaftsverhalten anzupassen.
Interessant ist, ob beide Gruppen wirklich stark voneinander unterschieden leben oder es wechselseitige Beziehungen oder sogar Überschneidungen gibt, sozusagen eine Gruppe 3 gebildet wird. Diesen Betrachtungsgegenstand wird wohl besonders die menschliche Verhaltenspsychologie wissenschaftlich untersuchen. Darum soll es hier speziell aber nicht gehen.
Im folgenden Annäherungsversuch soll dargestellt werden, wie sich das soziale Verhalten des Menschen unter bestimmten Faktoren vielleicht sogar zwangsläufig annähert.
Erst der Verbund vieler Gesellschaftsformen zu einem Beziehungsgeflecht (Netzwerk) macht deutlich, welches Potential im Netzwerkdenken liegen kann.
Folgende Beziehungen lassen sich ableiten:
1. Einzelner Mensch zu einzelner Maschine (Stand-alone-PC)
2. Zwei Menschen und mehr (menschliche Gesellschaft) zu einem zentralen Rechner (Server, Intranet)
3. Einzelner Mensch zu einem Server oder Rechnerverbund (Großrechner, Intranet, Internet)
4. Menschliche Gesellschaft zu einem Rechnerverbund (Großrechner, Intranet, Internet)
Der Begriff Gesellschaft kennzeichnet soziologisch das organisierte soziale Umfeld des Menschen, juristisch die anerkannten Gesellschaftsformen nach dem Staatsrecht, dem bürgerlichen oder besonderem Recht und wird in der Systemtheorie auch als soziales System bezeichnet.
Das technische System als Gegenstück zum sozialen System wird auch als Netzwerk bezeichnet. Häufig wird der Begriff auch für die menschliche Form genutzt, mit anderen Menschen in Beziehung zu treten (netzwerken).
In den Zielen für nachhaltige Entwicklung der UN wird empfohlen, Partnerschaften zur Erreichung zu bilden. Auch in diesem Welt-Politikbereich setzt man also auf Netzwerkdenken.
Die Idee der Heimarbeit ist nicht neu. Im 19. Jahrhundert erfolgten einige Dienstleistungen durch die Arbeitsleistung im eigenen Wohnbereich. Eindrucksvoll dargestellt durch Gerhard Hauptmann in seinem Werk Die Weber.
Die digitale Informations- und Kommunikationstechnik ermöglicht uns heute, Tätigkeiten im Heimbereich wahrzunehmen (Home-Office).
Neben dem damit verbunden Vorteil, die eigene Souveränität zu erhöhen, gibt es jedoch auch einen entscheidenen Faktor: Die Bürokratie zieht auch in die eigenen Wohnung ein.
Unsere soziale Identität, ausgedrückt durch unseren Namen, nachgewiesen durch die Geburtsurkunde und ausgewiesen in den amtlichen Unterlagen wie Personalauweis, Reisepass, Dienstausweis oder Führerschein, verändert sich.
Wir müssen uns für die digitale Teilhabe rüsten und geben uns (Avatar Nickname) bzw. erhalten eine digitale Identität (neuer Personalausweis, digital lesbare Karten).
Mit dem Begriff Kompatibilität bezeichnet man die Fähigkeit zweier unterschiedlicher Systeme, zusammenzuarbeiten, ohne dass dazu extra Anpassungen durchgeführt werden müssen.
Quelle: ComputerWeekly.de, URL.: https://www.computerweekly.com/de/definition/Kompatibilitaet [2022-08-30]
.pdf und .epub lassen sich auf allen Plattformen ohne Qualitätsverlust lesen. Das gilt auch für viele andere Standardformate wie .mp3, .mp4, etc.
Bund und Länder stellen über gemeinsame Schnittstellen und Standards ab 01.01.2023 viele Verwaltungsleistungen online zur Verfügung (Onlinezugangsgesetz-OZG). Der Bund stellt seine Verwaltungsleistungen online über das Verwaltungsportal Bund bereit. Die Länder bieten auf ihren eigenen Service-Portalen nach Themengebieten geordnet Hinweise zu digitalen Verwaltungsleistungen an.
Der Mensch hat den Willen, sich stetig zu Vervollkommnen. So jedenfalls die mehr oder weniger wissenschaftlich untermauerte Ansicht. Früher mit dem eher Gott gefälligen und streng gläubigen Leben für den Eintritt in den Himmel nach dem Tod. Heute wohl mehr mit dem Glauben an Wohlstand durch wirtschaftliches Wachstum im Hier und Jetzt.
Für den Menschen bedeutet die stetige Vervollkommnung erstmal den Hinweis auf die Notwendigkeit für ein lebenslanges Lernen bereit zu sein.
Darüber hinaus wird damit aber gerade auch ausgedrückt, das der Mensch seine Fähigkeiten 1. nutzen soll, 2. erhalten soll und 3. anpassen muss, wenn dies geboten ist.
Zur Vervollkommnung der menschlichen Freiheit dient nach der Ansicht mancher Vertreter von philosophischen und anderen Denkansätzen auch, dass wir uns entlasten, z.B. von monotoner, gefährlicher und schwerer Arbeit.
Was liegt da also näher, als unsere Fähigkeiten auf Maschinen zu übertragen (Roboter, KI).
Aber nicht nur der einzelne Mensch und die einzelne Maschine werden vollkommener, sondern auch der gezielte Verbund von Beiden in einer speziellen Gesellschaftsform, soll den damit gewünschten Erfolg noch steigern.
Der menschliche und technische Verbund soll dazu beitragen, aus der Geschichte das richtige Handeln (Tun, Dulden oder Unterlassen) für die Gegenwart und Zukunft abzuleiten.
Unter dem Begriff systemisches Denken soll hier gemeint sein, dass unsere Welt als System verstanden werden kann und deshalb unterscheidbar wird in folgenden Begriffen:
natürliche Systeme
Hierzu zählen die natürliche Infrastruktur wie Boden, Wasser, Luft, aber auch Flora, und Fauna, der Mensch und die Tiere, die natürliche Intelligenz von Lebewesen.
künstliche Systeme
Hierzu zählen die geschaffenen Ressourcen wie die urbane Infrastruktur sowie die künstliche Intelligenz von Maschinen.
Einzeln sind wird stark. Gemeinsam sind wir stärker. Damit wird zum Ausdruck gebracht, dass manche Aufgaben durch einen einzelnen Menschen oder eine begrenzte Gesellschaftsform (einzelner Staat, Organisation) nicht alleine bewältigt werden kann.
Trotz unserer Intelligenz und unseres Organisationsvermögens, lässt sich nicht alles alleine bewerkstelligen.
Am Anfang sollte also eine Bestandsaufnahme der Anforderungen und Fähigkeiten stehen, um zu ermitteln, welche geeignete Handlung (Tun, Dulden oder Unterlassen) die größtmöglich gewollte Wirkung entfaltet:
Schritt 1: Welche Wirkung soll erzielt werden? (Zielbestimmung)
Schritt 2: Was kann mit eigenen Mitteln dazu beigetragen werden? (Selbsthilfe)
Schritt 3: Was ist nur mit fremden Mitteln möglich? (Fremdhilfe).
Schritt 4: Nach welchen Maßstäben werden die Schritte 1-3 überprüft? (Werte, Methoden, Verfahren)
Schritt 5: Realisation und Kontrolle entsprechend der in 1-4 ermittelten Ergebnisse.
Ob wir es wollen oder nicht, das rationale Denken und Handeln dringt immer tiefer in das soziale Leben von uns Menschen ein. Damit ist die Rationalität ganz sicher ein verbindendes Element. Und folgerichtig lassen sich daraus auch Konsequenzen ableiten.
Anhand bestimmter Ansätze lässt sich diese These verfeinern, allerdings nicht eineutig beweisen, sondern eben nur relativ.
Das soziale System wird durch immer stärkere technische Vernetzung wesentlich beeinflusst.
Was das letztendlich bedeutet, ist noch nicht abschließend zu beurteilen. In dieses Vakuum des Nicht-Wissens sollten Theorien über vorhersehbare Folgen mit kritischer Distanz betrachtet werden (Prognose heute).
Wolfgang Kirk
Veröffentlicht: 2022-09-15 aktualisiert: 2024-02-07, 07:50 Uhr